Hohlmaße sind Unterrichtsthema in der dritten und vierten Klasse der Grundschule. Doch was ist überhaupt unter dem Begriff „Hohlmaß“ zu verstehen? Das Hohlmaß ist eine Maßeinheit zur Angabe der Größe eines Volumens. In der Grundschule lernen die Schülerinnen und Schüler Liter und Milliliter kennen. Seltener auch Deziliter und Zentiliter.

Wie Kleinkinder im Spiel Volumen begreifen

Mit etwa 15 Monaten fand meine Tochter großes Vergnügen daran Wasser von einem Behälter in einen anderen zu füllen. Sie konnte sich über eine Stunde mit dieser scheinbar einfachen Aufgabe beschäftigen. Das Thema schien sie zu faszinieren.

Foto von einem Kind, welches Wasser in unterschiedliche Behälter füllt

Ich gab ihr also unterschiedliche Behälter, die ich gerade in Griffweite hatte und beobachtete sie bei ihrem Tun. Was genau faszinierte sie so? War es das Aussehen des Wassers? Oder die Art wie sich das Gewicht des gefüllten Bechers verändert, während man das Wasser langsam heraus rinnen lässt? Ich weiß es nicht.

Die Invarianz des Volumens

Als sie etwas älter wurde und ihre Schüttversuche motorisch besser wurden, gelang es ihr das Wasser aus dem Becher in einen größeren Behälter und anschließend wieder zurück in den Becher zu füllen, ohne dass ein Tropfen daneben ging. An dieser Stelle konnte sie etwas sehr Entscheidendes lernen: Auch wenn das Wasser seine Form verändert, ändert sich nichts am Volumen. Wir sprechen von der Invarianz (= Unveränderlichkeit) des Volumens.

Der Psychologe Jean Piaget machte hierzu ein interessantes Experiment: Er zeigte Kindern im Alter von fünf bis sieben Jahren zwei gleich große Gläser, die mit Wasser gefüllt waren. Auf seine Frage hin in welchem Glas mehr Wasser sei, antworteten die Kinder wahrheitsgemäß, dass in beiden Gläsern gleich viel Wasser sei. Nun füllte er das Wasser aus dem einen Glas vor den Augen der Kinder in ein schmales, hohes Glas um. Die Kinder wurden wiederum gefragt, in welchem Glas mehr Wasser sei. Die jüngeren Kinder gaben an, im schmalen, hohen Glas sei mehr Wasser enthalten. Immerhin wirkte der Füllstand höher. Die älteren Kinder jedoch wussten, dass sich nichts am Volumen geändert hatte. In beiden Gläsern war gleich viel Wasser.

Im Spiel üben

Meiner Meinung nach können Kinder diese Zusammenhänge selbst erfahren, indem man ihnen die Gelegenheit gibt eigene Experimente durchzuführen. Stundenlang Wasser von einem in den nächsten Behälter zu füllen, erscheint uns Erwachsenen vielleicht überflüssig. Oder es ist uns gar lästig, weil alles nass wird. Doch können die Kinder hierbei wirklich viel lernen!

Deshalb halte ich es für sehr sinnvoll, den Schülerinnen und Schülern in der dritten und vierten Klasse unterschiedliche Messbecher mit Skala und eine ausreichende Menge Wasser zur Verfügung zu stellen, um die unterschiedlichen Aufgabenstellungen hieran nachvollziehen zu können. Im Buch heißt es schlicht „400 ml + 200 ml“. Natürlich können die Kinder dies berechnen. Doch das Wissen darum prägt sich stärker ein, wenn die Aufgabe praktisch erfahrbar wird, indem die Schülerinnen und Schüler einen Messbecher mit 400 ml Wasser und einen zweiten mit 200 ml Wasser befüllen, um das Wasser anschließend in einen Behälter zusammen zu führen.

Arbeitsblätter und Poster zum Thema Hohlmaße

Wie oben bereits beschrieben plädiere ich sehr dafür das Thema Hohlmaße praktisch erlebbar zu machen! Wer dennoch nach Arbeitsblättern zum Thema sucht, wird bei Eduki fündig:

Als kleinen Vorgeschmack habe ich euch hier ein Arbeitsblatt mitgebracht, welches ihr kostenlos herunterladen könnt.

Arbeitsblatt Hohlmaße: Wasserstand am Messbecher einzeichnen

Poster zum Thema Hohlmaße findet ihr in meinem Shop. Ich wünsche euch viel Spaß damit!

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