Kinder lieben Farben! Insbesondere wenn wir ihnen nasse Farben wie Fingerfarbe oder Wasserfarbe anbieten, sind sie mit vollem Eifer bei der Sache. Sie malen Bilder, erfreuen sich aber auch an dem Gefühl der nassen Farbe auf ihren Händen (und manchmal auch auf anderen Körperteilen). Farbflächen entstehen zu lassen und ihre Wirkung zu bestaunen gehört dabei genauso dazu wie das Mischen von Farben.

Foto von einer Kinderhand, die ein Herz malt, als Symbol für die freie Entfaltung, welche öffnetliche Lernorte versprechen

Zunächst ist all das nur Spiel und wildes Experiment. Es erscheint uns Eltern wenig zielgerichtet. Wenn es gut läuft, erfreuen wir uns an der Begeisterung und Freude unseres Kindes. Haben wir aber einen schlechten Tag, so sehen wir lediglich die Putz- und Aufräumarbeit, die so ein Farbexperiment mit sich bringt.

Ich möchte euch ermutigen, die anfallenden Putzarbeiten in Kauf zu nehmen, denn euer Kind kann hierbei so viel lernen! Wenn wir es frei experimentieren lassen, wird es irgendwann zielgerichteter vorgehen: Es wird statt wilder abstrakter Bilder plötzlich gegenständliche Dinge malen. Aus dem scheinbar chaotischen ineinander matschen von Farbe wird sich ein gezieltes Experiment ergeben: Was passiert, wenn ich die eine Farbe mit der anderen mische?

Farben mischen – Gezielte Experimente

Dies kann ziemlich viel Papier in Anspruch nehmen. Da werden rot und blau miteinander vermischt. Es entsteht lila. Doch das Kind wird diesen Versuch wiederholen um sich zu vergewissern, dass auch beim zweiten Versuch das gleiche Ergebnis entsteht. Für uns Eltern mag es einfach erscheinen: Natürlich sehen wir wieder lila. Aber ist es wirklich exakt der gleiche Farbton wie im ersten Versuch? Wahrscheinlich nicht. So wird es einen dritten und einen vierten Versuch geben.

Insbesondere die wundersame Verwandlung von gelb und blau zu grün regt die Kinder dazu an weitere spannende Farbkombinationen zu entdecken. Natürlich können sie sich nicht gleich die Entstehung aller Mischfarben merken. Daher werden sie ihre Versuche abermals wiederholen.

Es kann hilfreich sein, die Ergebnisse des Kindes wie mathematische Formeln zu Papier zu bringen:
rot + gelb = orange
gelb + blau = grün
blau + rot = lila

Später dann kannst du deinem Kind zeigen, wie es aus seinen gewonnen Erkenntnissen einen ganzen Farbkreis zusammenstellen kann.

Für gezielte Experimente empfiehlt es sich übrigens die Farbauswahl auf rot, gelb, blau, schwarz und weiß zu reduzieren. Für noch bessere Ergebnisse solltet ihr darauf achten, statt irgendeines Blautons cyan und statt irgendeines Rottons magenta zu wählen. Ein voller Farbkasten, der seinerseits bereits viele Mischfarben enthält, kann für den Anfang zu kompliziert oder gar frustrierend sein. Immerhin erhält man durch das Mischen zweiter Mischfarben in der Regel schmutzige grau- oder braun-Töne und eine ganze Seite voller trister Farben kann sehr niederschmetternd sein.

Weiterführendes Material zur Farbenlehre

Falls du dich selber kaum mit dem Thema Farbenlehre auskennst, kannst du dir gerne meine Arbeitsblätter auf eduki anschauen, die das Kind Schritt für Schritt mit dem Thema vertraut machen.

In meinem Shop biete ich Poster mit einem einfachen Farbkreis an.

Nun wünsche ich euch viel Spaß bei euren Farbexperimenten!

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