Im zweiten Teil meiner kleinen Serie „Grundlagen des Zeichnens“ schauen wir uns die Strichführung genauer an. (Teil 1 „Grundlagen des Zeichnens: Die Schraffur“ findest du hier.)
Striche können unterschiedlich wirken
Nimm dir einen Bleistift und ein Blatt Papier zur Hand. Versuche nun unterschiedliche Striche zu zeichnen: Dicke und dünne Striche. Lange und kurze Striche. Gerade und gebogene Striche. Füge die Striche anschließend zu kleinen Mustern zusammen. Du kannst kritzeln oder akkurat arbeiten. Alles ist erlaubt!
Wenn du deine Ergebnisse nun mit etwas Abstand betrachtest, erkennst du vielleicht, dass sie ganz unterschiedlich wirken. Einige Striche wirken energiegeladen, andere langweilig, abgehackt, verwirrt, locker, chaotisch oder gar euphorisch. Was siehst du in deinen Strichen? Wie wirken sie auf dich?
Die Strichführung zur Unterstützung der Bildaussage nutzen
Du kannst das oben genannte Experiment noch weiter führen und nun ganz gezielt versuchen einen Strich zu finden, der beispielsweise rau wirkt. Dies könnte dir als Vorbereitung für eine Skizze dienen, in der raue Steine auf einer glatten Oberfläche liegen. Deine Strichführung kann die Wirkung der unterschiedlichen Oberflächen extrem beeinflussen!
Nehmen wir ein anderes Beispiel: Für ein Portrait eines alten Mannes würde ich andere Striche wählen als für ein Portrait eines dreijährigen Jungen. Welche Striche würdest du wählen um jemanden krank oder aber lebendig aussehen zu lassen?
Auch in der Darstellung einer Landschaft kann dein gewählter Strich einen großen Unterschied machen: Für einen schroffen Felsen würde ich einen anderen Strich verwenden als für eine saftige Wiese. Tosende Meereswellen sehen anders aus als ein ruhiges, stehendes Gewässer. Auch hier kann dir die Strichführung helfen!
Probiere es einfach mal aus!
Weitere Anregungen findest du auf Eduki in meinem Material „Einführung in die Strichführung„. Ich wünsche dir viel Spaß damit!