„Aber was soll ich meinem Kind denn beibringen? Ich bin da wirklich nicht besonders begabt…“, beklagte sich kürzlich eine Mutter bei mir. Hier also meine kleine Ideensammlung:
Haushalt
- Plätzchen backen
- Kuchen backen
- Brot backen
- Pizza backen
- Lieblingsessen kochen
- Suppe kochen
- Orangen auspressen
- Knopf annähen
- Kleidung reparieren
- Waschetiketten lesen
- Waschmaschine bedienen
- Wäschetrockner bedienen
- bügeln
- Wäsche falten
- Fenster putzen
- Schuhe putzen
- Bett beziehen
- Müll trennen
- saugen
- Teppich ausklopfen
- Leuchtmittel auswechseln
- Regal zusammenbauen
- Bild aufhängen
- tapezieren und streichen
Im Garten
- Seilchen springen
- Fahrrad fahren
- Inlineskater fahren
- Kräuter säen
- Hochbeet anlegen
- Zaun errichten
- Baumhaus bauen
- Fahrrad reparieren
Kreatives
- Musikinstrument spielen
- singen
- Yoga
- tanzen
- Märchen oder Geschichten spannend erzählen
- Geschichte ausdenken, aufschreiben und illustrieren
- Gedicht schreiben
- Salzteig herstellen
- Ostereier bemalen
- Armbänder knüpfen
- Kette fädeln
- flechten
- weben
- sticken
- stricken
- häkeln
- Nähmaschine bedienen
- schnitzen
- Fotoalbum erstellen
- fotografieren
- Origami
- Geschenke verpacken
Sonstiges
- Haustür auf- und zuschließen
- Schleife binden
- Knoten knoten
- Kerze anzünden
- Notruf wählen
- Gefahrensymbole lesen
- Verkehrsschilder lesen
- 10 Finger schreiben
- einfache Computerprogramme bedienen
- E-Mail schreiben
- Brief schreiben
- Paket versenden
- Kalender lesen
- Uhr lesen
- Stoppuhr bedienen
- Noten lesen
- Anleitung lesen, verstehen und befolgen
- Urlaub planen und buchen
- kleine Wunden versorgen
- Nägel schneiden
- meditieren
- Kompass verwenden
- Karte lesen
- Schach spielen
- Stammbaum zeichnen
- Unterlagen ordnen, lochen und abheften
Was hast du deinem Kind bereits beigebracht und was wirst du ihm in Zukunft beibringen? Fallen dir spontan weitere Dinge ein, die ich vergessen habe und auf meiner Liste ergänzen sollte? Ich bin gespannt auf eure Ideen und Anregungen! Hinterlasst mir gerne einen Kommentar.
Liebe Eltern,
Kinder lernen die ersten sieben Lebensjahre durch Nachahmung.
Einem Kind dem es richtig langweilig ist, hat die besten Voraussetzungen um eigene Potentiale zu entdecken.
Eltern begleiten indem sie auf Fragen antworten und keine komplexen Zusammenhänge akademisch erklären.
Rezitieren muss das Kind dann in der Schule lang genug
Hier kann ich nur zum Teil zustimmen.
Wenn Eltern ihre Kinder begleiten indem sie alle Fragen des Kindes offen und ehrlich beantworten, ist aus meiner Sicht schon sehr, sehr viel erreicht. Leider erlebe ich es in der Realität viel zu häufig, dass Kinder mit ihren Fragen abgewimmelt werden oder ihnen gar Lügengeschichten aufgetischt werden (z.B. „Ein Baby entsteht, indem Mama und Papa sich sehr doll lieb haben.“ Das ist nicht nur eine sehr verkürzte Darstellung, sondern schlicht falsch, denn ein Baby kann auch bei einer Vergewaltigung entstehen.)
Kinder stellen manchmal auch sehr komplexe Fragen, die nicht so einfach zu beantworten sind. Zum Beispiel „Warum sind die Dinos ausgestorben?“ oder „Was ist das Weltall?“. In diesen Fällen fehlen uns Eltern häufig die (kindgerechten) Antworten. Hier können Filme oder ein Besuch im Museum helfen. Ich finde es auch vollkommen in Ordnung zu sagen: „Hm, das weiß ich gerade selber nicht genau, aber ich werde die Antwort nachschlagen.“
Wie ich in meinen Artikeln immer wieder erwähne: Es geht mir nicht ums rezitieren oder auswendig lernen. Es geht mir darum, echte Interessen des Kindes zu entdecken und ihm dann weiterführende Informationen, Spiele oder Lernanregungen an die Hand zu geben. Lernen ist ein Prozess, der vom Lernenden ausgehen sollte. Der Lernende sollte selber entscheiden können, was er gerade lernen möchte. Und wie er dabei vorgehen mag. Wir Eltern können lediglich Vorschläge unterbreiten, auf dem Weg begleiten und uns über die Lernerfolge der Kleinen freuen! (Eben diesen Punkt kritisiere ich auch an der Schule. Für weiterführende Informationen hierzu empfehle ich meinen Blogartikel „Lernorte statt Schulen„)
Langeweile sehe ich nicht als Voraussetzung um eigene Potentiale zu entdecken. Vielmehr denke ich, dass Potentiale entdeckt werden können, indem man dem Kind unterschiedliche Angebote macht: Wenn man in den Zoo geht, kann man seine Leidenschaft für Elefanten entdecken. Wenn man die Musikschule am Tag der offenen Tür besucht, kann man unterschiedliche Instrumente kennen lernen und sie ausprobieren, wodurch man vielleicht seine Leidenschaft für die Klarinette entdeckt.
Vielleicht ist der Satz „Einem Kind dem es richtig langweilig ist, hat die besten Voraussetzungen um eigene Potentiale zu entdecken.“ aber auch anders zu verstehen. Vielleicht geht es gar nicht so sehr um dieses unangenehme Gefühl der Langeweile, sondern vielleicht ist vielmehr gemeint, dass man sein Kind nicht überanspruchen sollte, seine Zeit nicht völlig verplanen sollte, sondern ihm auch Freiräume geben sollte. In diesem Fall stimme ich absolut zu! Jedes Kind sollte Zeiten haben, die es völlig frei gestalten kann. In denen es tun und lassen kann, was es möchte. Und zwar täglich!