Die Lagebeziehungen von Objekten unterscheiden und benennen zu können hilft uns bei der Orientierung im Raum. Kinder lernen dies in der Regel ganz spielerisch, indem wir mit ihnen reden und die entsprechenden Wörter immer wieder benutzen. So sagen wir zum Beispiel „Der Apfel liegt AUF dem Tisch.“ „Das Märchenbuch findest du NEBEN deinem Lieblingsbuch.“ oder „Das Puzzle ist IM Schrank.“ Oben, unten, neben, zwischen, vor und hinter sind Wörter, die in der Regel sehr schnell verstanden und verinnerlicht werden. Ganz anders sieht es dagegen mit rechts und links aus.
Rechts, links, links, rechts und links??!
Spätestens wenn wir beginnen unserem Kind einen Weg zu beschreiben, fällt die Unsicherheit mit den verflixten kleinen Wörtchen rechts und links auf. Wie können wir unserem Kind also beim Erlernen der Begriffe helfen?
Manch ein Lehrer behilft sich, indem er den Kindern mit einem Filzstift ein R auf die rechte Hand und ein L auf die linke Hand schreibt. Mag sein, dass dies für einige Kinder eine gute Lösung ist. Doch für andere fühlt es sich übergriffig an. Sie möchten ihren Handrücken lieber sauber haben und selber entscheiden dürfen, was mit ihrem Körper passiert.
Daher empfehle ich euch, dass ihr eurem Kind eine ganz individuelle Eselsbrücke baut. Viele Kinder haben in diesem Alter eine Vorliebe für Armbänder oder Armbanduhren, welche sie regelmäßig am gleichen Arm tragen. Hier kann es hilfreich sein, dem Kind immer wieder den Hinweis mit auf den Weg zu geben, an welchem Arm es sein Accessoire trägt. Zum Beispiel so: „Dein Armband ist am rechten Arm.“ In diesem Zusammenhang würde ich das Wort „links“ überhaupt nicht erwähnen, damit im Gehirn immer wieder der Zusammenhang Armband=rechts hergestellt wird, statt des Zusammenhangs Armband=rechts-oder-links.
Nicht jedes Kind trägt ein Armband. Schau dir dein Kind an. Was zeichnen seine Hände oder Arme aus? Wo gibt es Unterschiede? Vielleicht ist da ein auffälliges Muttermal oder eine Narbe. Vielleicht sind die Fingernägel der einen Hand länger, weil dein Kind Gitarre spielt.
Findest du überhaupt gar kein Unterscheidungskriterium, so kann es helfen, wenn sich das Kind klar macht mit welcher Hand es schreibt. Wir können sagen: „Du bist Linkshänder. Das bedeutet, dass du mit der linken Hand schreibst.“ Die Gedankenkette „mit dieser Hand schreibe ich – ich bin Linkshänder – also ist das meine linke Hand“ funktioniert, ist aber durchaus komplex. Ein einfaches visuelles Zeichen wie ein Armband, ein Muttermal oder ein L auf dem Handrücken sind meistens einprägsamer.
Weiteres Material zum Erlernen von Lagebeziehungen
Weiteres Material in Form von Bildkärtchen zum Thema habe ich euch übrigens auf eduki hinterlegt. Hiermit könnt ihr auch komplexere Lagebeziehungen wie oben links oder vorne rechts erlernen.
Was sind deine besten Tipps und Tricks zur Unterscheidung von rechts und links? Ich freue mich auf deinen Kommentar!