Kinder wollen lernen. Das ist nicht nur der Name meines Blogs, sondern auch mein großes Motto. Ich gehe davon aus, dass Kinder grundsätzlich einem inneren Lerntrieb folgen. Eine Stelle, an der man dies besonders eindrucksvoll erleben kann, ist der kindliche Umgang mit digitalen Inhalten und elektronischen Geräten, die für uns Erwachsene nicht immer intuitiv zu bedienen sind. Unsere Kinder hingegen probieren es aus, wollen unbedingt herausfinden wie das Ding funktioniert und schaffen es schließlich auch. Und warum schaffen sie es? Weil sie es wollen! Sie verspüren den Drang, Medien und deren Inhalte den eigenen Zielen entsprechend zu nutzen. Was ihnen schließlich auch gelingt. Und schlussendlich ist es genau das, was wir unter dem Begriff „Medienkompetenz“ verstehen.

Unsicherheiten im Umgang mit Medien

Wenn ich mich in der mich umgebenden Elternschaft so umsehe, dann stoße ich immer wieder auf viele Zweifel diesbezüglich: „Hat dein Kind bereits ein eigenes Handy?“, „Wie lange darf dein Kind fernsehen?“, „Wie schaffe ich es, mein Kind von Computerspiel XY fern zu halten?“ Sehr extreme Ansichten finde ich insbesondere in der Waldorf-Elternschaft, die bemüht ist jegliche elektronischen Geräte so lang wie möglich von ihrem Kind fern zu halten.

Ich halte dies für fragwürdig. Wir alle wachsen mit elektronischen Gerätschaften auf. Ist es da nicht wesentlich sinnvoller, einen angemessenen Umgang zu erlernen, statt alles zu verbieten oder einzuschränken?

Unser persönlicher Weg

Gerne gewähre ich euch einen kleinen Einblick in unseren persönlichen Alltag. (Wobei ich gleich betonen möchte, dass jede Familie für sich einen passenden Weg finden muss. Keinesfalls möchte ich Anspruch auf den einzig richtigen Weg erheben!)

Mein Mann und ich arbeiten von zu Hause aus. Ich persönlich bin als Designerin und Illustratorin tätig, wobei der Großteil meiner Arbeit am PC stattfindet. Bei meinem Mann verhält es sich ähnlich. Somit hat unsere Tochter quasi vom ersten Lebenstag an Computer, Laptops und Handys als „Arbeitswerkzeuge“ kennen gelernt. Sie ist damit aufgewachsen.

Uns war es wichtig, ihr zu zeigen, wie sie diese Geräte für ihre eigenen Zwecke nutzen kann: Wir schauen gemeinsam einen Film, sie darf Spiele am PC spielen oder unseren Weg auf einer elektronischen Karte am Handy verfolgen, während wir Auto fahren (schließlich interessiert sie sich für Straßenkarten, wie ich euch ja kürzlich berichtete).

Darüber hinaus gibt es noch so viele Dinge mehr zu lernen, die sie auch in ihrem späteren Leben immer wieder brauchen wird:

  • Sie schreibt E-Mails, weil sie sich mitteilen möchte.
  • Sie lernt mit zehn Fingern zu tippen, weil sie schneller schreiben können möchte.
  • Sie sucht im Internet nach Antworten auf ihre Fragen (wenn mein eigenes Wissen nicht mehr ausreicht).
  • Sie weiß, wie sie im Notfall die Feuerwehr rufen könnte. Oder die Oma. Denn sie kann mein Handy bedienen.

Dafür stellten wir ihr schon früh einen eigenen Laptop zur Verfügung. Und ich meine wirklich zur freien Verfügung. Er ist jederzeit zugänglich. Ohne zeitliche Beschränkung.

Viele Eltern halten diesen Schritt für gewagt. Sie schauen mich ungläubig an, wenn ich ihnen berichte, dass unsere Tochter das Angebot gar nicht täglich wahrnimmt. Im Gegenteil. Es gibt Phasen, in denen der Laptop gar nicht zum Einsatz kommt. Dann wieder gibt es Phasen, in denen sie sich stärker dafür interessiert.

Immer wieder bin ich überrascht, wie gut sie sich mit bestimmten Computerprogrammen auskennt. Ja, manchmal ist sie kompetenter als ich. Na und? So lernen wir halt gegenseitig voneinander.

Weiterführende Links zum Thema Medienkompetenz

Zum Abschluss möchte ich euch heute zwei Blogs empfehlen:

Da ist zum einen meine persönliche „Königin der Medienkompetenz“, die auf alle Fragen eine Antwort hat, mir immer wieder tolle Gedankenanstöße zum Thema gibt und mich mit ihrem Humor zum Lachen bringt: Patricia Cammarata. Schaut euch doch mal ihren wirklich umfangreichen Blog an oder lest ihr neues Buch „Dreißig Minuten, dann ist aber Schluss!“.

Zum anderen möchte ich euch den Blog von Inga Denise Nawin ans Herz legen. Hier findet ihr tolle Einblicke in den Corona-Homeschooling-Alltag! Außerdem war sie es, die mich mit den folgenden Zeilen zum heutigen Blogartikel inspirierte:

Aber ich bin der Meinung, dass Spielen Lernen ist und man sehr viel im normalen leben „lernt“. Aktuell erhöht sich die Medienkompetenz der Kinder immens. Texte tippen, Mails schreiben, Dateien hoch laden, Fotos vom Handy auf den Server ziehen.

Quelle: https://bloggermumofthreeboys.com/2020/04/29/5-woche-homeschool-mit-elearning-und-arbeitsblaettern-coronatagebuch/

Vielen Dank dafür!

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