Geschlechterklischees sind in unserer Gesellschaft allgegenwärtig. Sie beeinflussen nicht nur unsere Wahrnehmung von Männern und Frauen, sondern auch die Art und Weise, wie wir unsere Kinder erziehen. Besonders im Kindergarten und in der Grundschule werden diese Klischees oft verstärkt und weitergegeben.
Geschlechterklischees sind gängige Vorstellungen darüber, wie sich Jungen und Mädchen verhalten sollten. Jungen gelten als stark, mutig und zuweilen auch aggressiv, während Mädchen als fürsorglich, sanft und eher passiv angesehen werden. Diese Vorstellungen geben wir Erwachsenen oft unbewusst an unsere Kinder weiter. Sie prägen das Verhalten und zum Teil sogar die Interessen der Kinder.
Klischees im Kindergarten und in der Grundschule
Im Kindergarten und in der Grundschule werden diese Klischees häufig durch geschlechtsspezifisches Spielzeug verstärkt. Den Mädchen werden Puppen angeboten oder sie sollen in der Spielküche spielen, während den Jungen eher Autos oder Bauklötze angeboten werden. Mädchen werden ermutigt, sich um andere zu kümmern und ruhig zu sein, während Jungen ermutigt werden, aktiv zu sein und sich durchzusetzen.
Diese Geschlechterklischees sind nicht nur unfair, sondern meiner Meinung nach auch schädlich für die Entwicklung der Kinder. Indem wir unsere Kinder in bestimmte Rollen drängen, schränken wir ihre Möglichkeiten ein und verhindern womöglich, dass sie die volle Bandbreite ihrer Talente und Interessen entdecken. Mädchen, die gerne Fußball spielen, werden oft belächelt und nicht selten sogar ausgeschlossen. Ähnlich ergeht es Jungen, die gerne tanzen. Die Vorurteile können also zu einer eingeschränkten Selbstentfaltung führen.
Geschlechterklischees gemeinsam überdenken
Um die Klischees direkt im Keim zu ersticken, kann es hilfreich sein, gemeinsam mit den Kindern darüber nachzudenken, welche Geschlechterklischees ihnen bereits begegnet sind. Welches Spielzeug, welche Kleidung und welche Farben empfinden sie als typisch für Mädchen oder typisch für Jungen?
Im nächsten Schritt können diese Klischees dann anhand der eigenen Persönlichkeit überprüft werden. Welches Spielzeug mag ich persönlich gerne? Welche Kleidung trage ich gerne? Und was sind eigentlich meine Lieblingsfarben? Passen meine Antworten zu der mir zugeschriebenen Rolle? Oder mache ich nicht auch Dinge gern, die eigentlich eher dem anderen Geschlecht zugeschrieben werden?
Um diese Prozesse noch intensiver anzustoßen, habe ich euch einige Arbeitsblätter vorbereitet. Ihr findet sie auf Eduki.
Welchen Geschlechterklischees seid ihr im Kindergarten und in der Grundschule begegnet? Schreibt mir gerne darüber in den Kommentaren!