Auf vielen Spielwaren findet man Altersbeschränkungen oder Altersempfehlungen. „Nicht geeignet für Kinder unter drei Jahren“ oder „empfohlen für Kinder ab 7“ sind häufig gebrauchte Phrasen in diesem Zusammenhang. Nicht immer erscheinen dem Endverbraucher die Angaben angemessen. Wie also kommen die Hersteller zu ihren Einschätzungen?
Zum einen orientieren sie sich am allgemeinen Entwicklungsstand des Kindes. Ihre Empfehlungen gelten also für ein „Normkind“, welches sich absolut durchschnittlich entwickelt. Zum anderen sind die Hersteller an sehr strenge Normen und Gesetze gebunden, die ihnen vielfältige Vorgaben machen. So sind bestimmte Spielwaren für Kinder unter drei Jahren schlichtweg verboten. Das beste Beispiel dafür sind Spielzeuge, die Kleinteile enthalten, welche von Kleinkindern verschluckt werden können.
Wie sinnvoll sind diese Altersempfehlungen für Kinder, die nicht der Norm entsprechen?
Grundsätzlich halte ich die Altersbeschränkungen und Altersempfehlungen für einen guten ersten Anhaltspunkt. Doch ich würde mich niemals allein auf diese Angaben verlassen. In der Frage ob ein bestimmtes Produkt für meine Tochter geeignet ist oder nicht, nehme ich in erster Linie das Können und die Interessen meines Kindes in den Blick. Würde ihr das Spielzeug gefallen? Hätte sie Lust sich damit zu beschäftigen? Wäre sie damit möglicherweise über- oder unterfordert? Kann ich ihre Sicherheit garantieren, auch wenn ich mich nicht an die Altersbeschränkungen halte?
Da sich die Empfehlungen der Hersteller an „Normkindern“ orientieren, können die Empfehlungen für „Nicht-Normkinder“ ziemlich irreführend sein. Ein hochbegabtes Kind interessiert sich vielleicht viel eher für ein Spielzeug, welches eigentlich noch gar nicht für sein Alter bestimmt ist. Hat es das vermeintlich passende Alter dann erreicht, langweilt es sich hingegen nur noch mit eben jenem Spielzeug. Des weiteren gibt es Kinder mit einer Inselbegabung, die sich ganz besonders für ein bestimmtes Thema interessieren. Sie benötigen komplexe Literatur und ansprechende, komplizierte Spielwaren passend zu ihrem Interessensgebiet. Die Herstellerangaben können solche Sonderfälle natürlich nicht mit berücksichtigen.
Genauso verhält es sich mit Kindern, die vorübergehend oder generell Probleme in einem bestimmten Bereich haben. So kann es sein, dass ein Buch, welches eigentlich für Erstklässler konzipiert wurde, für einen Viertklässler mit Lese-Rechtschreib-Schwäche genau das Richtige ist.
Altersempfehlungen auf diesem Blog
Wie ihr seht, ordne ich mein Material nach Klassenstufen. Ich orientiere mich hierbei an den Lehrplänen für Grundschulen in NRW. Dabei ist mir bewusst, dass ich mit meiner Einordnung nur einen ganz groben Richtwert geben kann. Ich ermutige euch ausdrücklich, meine Empfehlungen nicht allzu ernst zu nehmen und eurem Kind stets das Material zu geben, welches gerade zu seinen Interessen und Fähigkeiten passt. Versteht meine Einordnung bitte niemals als Altersbeschränkung!
Obendrein möchte ich anmerken, dass Materialien oftmals ein zweites Mal spannend werden, wenn die Kinder etwas älter werden und die Aufgaben aus einem neuen Blickwinkel betrachten können.
Geeignet für alle von 3 bis 133
Zum Abschluss habe ich euch noch ein kleines Rätsel vorbereitet, welches für alle geeignet ist, die Logikrätsel lieben! Ganz unabhängig von ihrem Alter.
Weitere Rätsel dieser Art findest du auf eduki. Ich wünsche dir viel Spaß damit!