Viele Menschen scheinen davon überzeugt zu sein, nicht zeichnen zu können. Ich meine jedoch: Zeichnen ist ein Handwerk, welches von jedem erlernt werden kann. Daher kommt heute Teil fünf meiner Serie „Grundlagen des Zeichnens“, in dem es um die Schattierung geht. Die anderen Teile findest du hier:
- Grundlagen des Zeichnens: Die Schraffur
- Grundlagen des Zeichnens: Die Strichführung
- Grundlagen des Zeichnens: Die Komposition
- Grundlagen des Zeichnens: Figur und Grund
Schnapp dir also ein Blatt Papier und ein paar Bleistifte und los gehts!
Die Schattierung
Licht und Schatten machen eine Zeichnung lebendig. Sie geben ihr Tiefe. Und das allein durch das gezielte Hinzufügen von dunkleren und helleren Bereichen. Während die Schraffur oft der Verdeutlichung der Textur dient, bringt die Schattierung Leben in deine Zeichnung, indem sie die Illusion von Dreidimensionalität schafft.
Bevor du mit dem Zeichnen beginnst, ist es daher wichtig, festzulegen, aus welcher Richtung das Licht kommt und zu beobachten, wo sich Licht und Schatten auf deinem Objekt befinden.
Eine kleine Übung zu Licht und Schatten
Für die folgenden Übungen brauchst du:
- Eine Lichtquelle, zum Beispiel eine Taschenlampe oder eine Schreibtischlampe
- Einfach geformte Gegenstände, zum Beispiel einen Ball, eine Pappschachtel und einen Würfel
Wähle einen deiner Gegenstände aus und beleuchte ihn von unterschiedlichen Seiten. Beschreibe, deine Beobachtungen. Wie verändern sich Licht und Schatten?
Welche Auswirkungen hat es, wenn du die Lichtquelle sehr nah an deinen Gegenstand hältst? Was passiert, wenn du sie sehr weit weg platzierst?
Beleuchte nun das Gesicht einer anderen Person. Zuerst von der Seite, dann von vorne und von hinten und schließlich von oben und von unten. Wie verändern sich Licht und Schatten? Wie wirken die unterschiedlichen Beleuchtungen?
Weitere Übungen zur Schattierung
Bevor du mit dem Schattieren beginnst, ist es also wichtig, die Lichtquelle zu bestimmen. Woher kommt das Licht? Ist es gerichtet oder diffus? Die Position der Lichtquelle beeinflusst, wohin die Schatten fallen und wie stark sie sind.
Probiere es einmal aus: Zeichne einen einfachen Gegenstand, wie einen Ball oder einen Würfel. Zeichne die Konturen des Gegenstandes direkt mehrfach auf. Schraffiere die Gegenstände anschließend so, dass man den Eindruck hat, sie würden aus unterschiedlichen Richtungen beleuchtet. Für diese Übung habe ich dir ein Arbeitsblatt mitgebracht, auf dem die Konturen eines Würfels zu sehen sind. Lade es dir einfach herunter und drucke es aus.
Wenn dir diese Übung sowohl mit dem Würfel als auch mit dem Ball gelingt, kannst du zu schwierigeren Formen übergehen. Wähle zum Beispiel einen Apfel oder eine Banane.
Weitere Anregungen findest du in meinen Materialien „Einführung Schattierung – Licht und Schatten in der Kunst“ sowie „3D-Effekte durch Schattierungen“ auf Eduki. Ich wünsche dir viel Spaß damit!