Bald ist es wieder so weit: Die Einschulung steht vor der Tür. Viele aufgeregte Erstklässler freuen sich bereits jetzt auf ihren ersten Schultag! Für einige bedeutet dies vielleicht auch, dass sie ab sofort zu Fuß zur Schule gehen werden. Doch ein Schulweg kann kompliziert und unübersichtlich sein. Insbesondere in den Augen eines Kindes. Wie können wir Eltern unsere Kinder darin unterstützen, sich in all der Aufregung nicht zu verlaufen?

Zunächst einmal sollte der Schulweg mehrfach geübt werden. Ich bin damals bereits einige Wochen vor der Einschulung zusammen mit meiner Tochter den Weg abgelaufen. Dabei haben wir sogar unterschiedliche Wege ausprobiert, um die sicherste und zugleich einfachste Variante zu finden. Durch mehrmaliges Wiederholen wird das Kind immer sicherer.

Im nächsten Schritt haben wir den Weg morgens zwischen sieben und acht Uhr geübt. Denn zu dieser Zeit ist auf dem Schulweg deutlich mehr los! Viele Erwachsene müssen zur Arbeit. Einige von ihnen sind spät dran. Entsprechend ungeduldig sind sie. Gleichzeitig parken große Lieferfahrzeuge vor den Geschäften, wodurch der Schulweg plötzlich ganz anders aussieht!

Daher ist es wichtig, dass das Kind bestimmte Ankerpunkte kennt. Punkte, an denen es sich orientieren kann und die es auch morgens zur richtigen Uhrzeit wiederfinden kann.

Spannend fand ich in diesem Zusammenhang eine kleine Begebenheit, die ich mit dem Sohn einer Freundin hatte. Ihr Sohn war noch im Kleinkindalter. Er erzählte mir, dass er zur Bäckerei wolle. Genauer gesagt zur Bäckerei beim Bären. Ich kannte keinen Bären. Gedanklich ging ich viele Möglichkeiten durch. Meinte er eine Statue? Vielleicht das Logo einer Kneipe? Ich hatte keine Ahnung! Also ließ ich mir den Bären zeigen. Der Bär war ein kleines Graffiti. Es befand sich etwa auf der Höhe meines Knies. Also genau in Augenhöhe des Sohnes meiner Freundin!

Meiner Meinung nach sollten wir genau diesen Umstand beachten, wenn wir unserem Kind Ankerpunkte vorschlagen, die es sich auf seinem Schulweg merken soll. Ein Kind wird sich einen Spielplatz viel leichter einprägen können als eine Apotheke oder einen Friseur. Deshalb ist es ratsam, mit dem Kind im Gespräch zu bleiben und die Ohren offen zu halten, während man gemeinsam den Schulweg abläuft. Welches Gebäude oder welches Merkmal fasziniert das Kind? Manchmal ist es bloß ein seltsam geformter Pflasterstein!

Schließlich habe ich mein Kind eine Weile jeden Morgen zur Schule begleitet, bis es wirklich sicher war, den Weg nun allein bewältigen zu können. Im allerersten Versuch des Alleingangs habe ich sie noch begleitet, indem ich mit einigem Abstand hinter ihr her gelaufen bin. Wichtig war mir, dass sie darüber Bescheid wusste. Hätte sie sich unsicher gefühlt, hätte sie auf mich zurückgreifen können. Am nächsten Tag dann war sie ganz auf sich allein gestellt. Und es hat geklappt! Seither läuft sie täglich allein zur Schule. Sie trifft ihre Freunde unterwegs und hat eine Menge Spaß auf ihrem Schulweg.

Auf Eduki habe ich dir einige Arbeitsblätter zum Thema „Mein Schulweg“ hinterlegt. Weitere interessante Anregungen findest du in meinen Blogartikeln „Raumvorstellung leicht gemacht!“ sowie „Rechts und links erstaunlich mühelos unterscheiden lernen„. Schau doch mal rein!

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