Als ich als Kind mit dem Malen begann, waren meine Bilder oft sehr bunt. Ich nutzte alle Buntstifte, die mir zur Verfügung standen. Später lernte ich in der Schule warme und kalte Farben sowie Komplementärfarben kennen. Als Jugendliche machte ich mir dann ernsthaft Gedanken über die Farbzusammenstellungen in meinen Bildern. Spätestens zu diesem Zeitpunkt wählte ich die Farben mit Bedacht aus. Und doch wusste ich nicht so recht: Welche Farben passen eigentlich zusammen? Welche Farben erzielen welche Wirkung? So experimentierte ich herum und musste leider häufig feststellen, dass ein Bild, welches Ruhe und Gelassenheit ausstrahlen sollte, durch meine Farbwahl plötzlich laut und schrill wirkte. Andere Bilder, die plakativ wirken sollten, wurden durch meine Farbwahl plötzlich fad. Was ist da schief gelaufen?

Farben und Farbzusammenstellungen transportieren Gefühle

Farben transportieren Gefühle. Unterschiedliche Farben haben unterschiedliche Wirkungen auf den Betrachter. Stellst du zwei Farben nebeneinander, so kann sich diese Wirkung verstärken, abschwächen oder verändern. Ebenso verhält es sich, wenn du noch eine dritte oder vierte Farbe hinzunimmst.

Du siehst schon: Es ist kompliziert. Umso wichtiger ist es, ein Verständnis von unterschiedlichen Farbschemata zu entwickeln.

Farbschema-Arten

Zunächst möchte ich dir einen Überblick über die verschiedenen Farbschema-Arten geben:

Monochrom: Eine Basisfarbe mit Abstufungen durch schwarz und weiß

Monochrom

Analog: Drei Farben, die im Farbkreis nebeneinander liegen

analog

Komplementär: Zwei Farben, die im Farbkreis gegenüberliegen

komplementär

Teilkomplementär: Eine Farbe und die benachbarten Farben ihrer Komplementärfarbe

teilkomplementär

Triadisch: Drei Farben, die im Farbkreis ein gleichseitiges Dreieck bilden

triadisch

Tetradisch: Vier Farben, die im Farbkreis ein Quadrat bilden

tetradisch

Als Gedankenstütze habe ich dir hierzu ein Plakat vorbereitet, welches du in meinem Shop erwerben kannst. Über dem Schreibtisch aufgehängt, erinnert es dich stets an die unterschiedlichen Möglichkeiten bei der Zusammenstellung deiner Farbpalette.

Farbschema Poster hängt über einem Schreibtisch

Ein Farbschema erstellen

So viel zur Theorie. In der Praxis gilt es nun herauszufinden, welches Farbschema welche Wirkung erzeugt. Mir persönlich haben an dieser Stelle tatsächlich viele, viele Experimente geholfen. Dabei ist es ratsam, alle anderen Elemente kurz außer Acht zu lassen. Muss ich mich nämlich beispielsweise auf Proportionen konzentrieren, so gerät die Farbe wieder in den Hintergrund.

Aus diesem Grund habe ich dir Arbeitsblätter vorbereitet, die deine Aufmerksamkeit voll und ganz auf unser Thema bündeln. Die Arbeitsblätter zeigen jeweils ein Muster, welches du fünf mal ausmalen darfst. Dabei werden jedes Mal andere Farben und andere Farbzusammenstellungen getestet. So kannst du selber herausfinden, wie ein bestimmtes Farbschema wirkt: Laut oder leise? Harmonisch oder schrill?

Arbeitsblatt "Farbschema testen"

Weitere Arbeitsblätter dieser Art findest du auf Eduki in meinem Material „Einführung Farbschema – Die Farbwirkung testen„.

Richtig hilfreich finde ich darüber hinaus das Farbrad von Adobe Color. Hier kannst du mit wenigen Mausklicks dein eigenes Farbschema entwickeln.

Nun wünsche ich dir viel Spaß mit deinen Farb-Experimenten! Zeig mir anschließend gerne dein persönliches Lieblings-Farbschema.

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