Immer wieder erfahre ich von Mitschülern meiner Tochter, dass diese ChatGPT bei den Hausaufgaben nutzen. Dies reicht von einer leichten Hilfe oder Unterstützung bei konkreten Problemen oder Stellen, an denen die Schülerinnen und Schüler allein nicht weiter kommen, bis hin zur vollständigen Bearbeitung aller Aufgaben durch ChatGPT.

Ist das sinnvoll? Oder gar nachahmenswert? Um dieser Frage weiter nachzugehen, habe ich zunächst einmal ChatGPT selbst gefragt: „Sollten Schülerinnen und Schüler ChatGPT für ihre Hausaufgaben nutzen?“ Die Antwort ist eindeutig:

Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler ihre Hausaufgaben eigenständig erledigen und ihr Wissen durch eigenes Nachdenken und Recherche erweitern. ChatGPT kann als Hilfsmittel genutzt werden, um Fragen zu klären oder zusätzliche Informationen zu erhalten, sollte jedoch nicht als Ersatz für eigenes Lernen dienen. Es ist wichtig, dass Schülerinnen und Schüler die Informationen kritisch hinterfragen und verstehen, anstatt einfach nur Antworten von einer KI zu übernehmen. Letztendlich sollten sie ihre Hausaufgaben selbstständig bearbeiten, um ihr Wissen und ihre Fähigkeiten zu verbessern.

ChatGPT https://chatgptx.de/ am 22. Februar 2024

Und auch wenn ich mit ChatGPT nicht immer einer Meinung bin, so kann ich hier doch nur voll und ganz zustimmen!

Die Hausaufgaben sollen der Wiederholung und Festigung des Stoffs dienen. In den höheren Klassen kann es darüber hinaus auch vorkommen, dass die Schülerinnen und Schüler selbständig neuen Lernstoff erarbeiten sollen. Nicht die Lösung, sondern der Weg dahin ist also das Ziel. Es geht um eine aktive Beschäftigung mit dem Lerninhalt. Überlässt man nun ChatGPT die vollständige Lösung der Hausaufgaben, so wird das eigentliche Ziel umgangen. Auch wenn der Lehrer mit der präsentierten Lösung möglicherweise einverstanden ist, so betrügt sich die Schülerin oder der Schüler letztendlich doch nur selbst.

Ist die Schülerin oder der Schüler hingegen gewillt die Hausaufgaben eigenständig zu erledigen und nimmt die Hilfe von ChatGPT lediglich in Anspruch sobald unüberwindbar erscheinende Hürden auftauchen, so ist dies meiner Meinung nach legitim. Wer kann, fragt vielleicht seine Eltern oder Mitschüler. Ein anderer sucht die Antwort über Google. Wir schauten früher vielleicht in das 24-bändige Lexikon unserer Eltern. Es ist okay, dass sich die Schülerinnen und Schüler Hilfen dieser Art suchen.

Wichtig ist aus meiner Sicht, dass die Antworten von ChatGPT kritisch hinterfragt werden. So wie die Schülerinnen und Schüler auch die Antworten ihre Eltern hinterfragen würden: „Hä? Das hat der Lehrer aber ganz anders erklärt!“ oder „Moment mal, dieser Text im Buch hier sagt aber etwas anderes!“ Es ist wichtig zu wissen, dass ChatGPT falsche Antworten ausgeben kann! Ebenso kann es vorkommen, dass die ersten drei Abschnitte richtig sind, sich aber im vierten Abschnitt plötzlich ein Fehler verbirgt. ChatGPT ist nicht perfekt! Und wir alle sollten weiterhin unseren Verstand gebrauchen, um die Antworten zu überprüfen.

Letztendlich geht es wie immer darum neue Technologien nicht pauschal zu verteufeln, sondern den richtigen Umgang mit ihnen zu erlernen. Hierüber habe ich bereits in meinem Artikel „Medienkompetenz“ geschrieben. Schaut doch gerne mal rein!

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