Die emotionale Entwicklung ist ein entscheidender Bestandteil der kindlichen Entwicklung. In dieser Zeit lernt das Kind nicht nur, Beziehungen zu anderen aufzubauen und aufrechtzuerhalten, sondern auch, mit den eigenen Emotionen umzugehen. Der Grundstein hierzu liegt darin, dass sich das Kind über seine eigenen Gefühle bewusst wird. Anschließend kann es sie benennen. Und schließlich kann es reflektiert über seine Gefühle sprechen.

Jeder hat Gefühle

Emotionen sind ein natürlicher Bestandteil des menschlichen Lebens. Für Kinder ist es deshalb zunächst einmal wichtig zu lernen, dass es vollkommen in Ordnung ist, Gefühle zu haben – sei es Freude, Trauer, Wut oder Angst.

Vorbild sein

Eltern und Bezugspersonen spielen hierbei eine entscheidende Rolle. Kinder beobachten das Verhalten ihrer Eltern genau und nehmen deren Umgang mit ihren Gefühlen durchaus wahr. Wenn wir Erwachsenen offen über unsere eigenen Emotionen sprechen – sei es die Freude über einen Erfolg oder die Traurigkeit nach einem Verlust – geben wir unseren Kindern ein gutes Vorbild. Dabei ist es wichtig, eine klare Sprache zu verwenden. Zum Beispiel: „Ich fühle mich traurig, weil …“ oder „Ich bin glücklich über …“.

Die passende Sprache

Ein wichtiger Schritt im Lernprozess ist es, den Wortschatz für Gefühle zu erweitern. Viele Kinder haben Schwierigkeiten, ihre Emotionen zu benennen. Freude, Traurigkeit, Wut und Angst sind diejenigen Emotionen, die in der Regel als erste benannt werden können. Es folgen Überraschung, Ekel und Scham. Noch schwieriger sind Neid, Stolz und Enttäuschung. Dieses letzte Gefühl erfordert ein gewisses Maß an Reflexion über die eigenen Erwartungen und die Realität, was es schwieriger macht, es frühzeitig zu benennen.

Ein sicheres Umfeld schaffen

Ein sicheres und unterstützendes Umfeld ist in allen Lernbereichen fördernd. So auch hier. Denn in einem sicheren Umfeld fühlen Kinder sich wohl und trauen sich eher, über ihre Gefühle zu sprechen. Wenn Kinder spüren und wissen, dass sie in ihrer Familie oder ihrem Freundeskreis akzeptiert werden – unabhängig von ihren Gefühlen – sind sie eher bereit, sich zu öffnen.

Dazu gehört auch, regelmäßige Gelegenheiten für einen ruhigen Austausch zu schaffen. Denn ist es immer nur stressig, bleibt keine Zeit, um in Ruhe über die eigenen Gefühle oder andere wichtige Anliegen sprechen zu können.

Geduld

Das Erlernen des Sprechens über Gefühle ist ein Prozess, der Zeit braucht. Daher sei geduldig mit deinem Kind. Akzeptiere es auch, wenn dein Kind noch nicht sofort bereit ist, über seine Gefühle zu sprechen. Gib ihm Zeit.

Emotionale Bildung durch Spiele und Kinderbücher

Für einige Kinder ist es hilfreich, im Rollenspiel verschiedene emotionale Situationen durchzuspielen. Anderen Kindern helfen Bilderbücher, die sie gemeinsam mit einem Elternteil oder einer anderen Bezugsperson ansehen. Hierbei können sie über die Gefühle der Charaktere im Buch und anschließend auch über ihre eigenen Gefühle sprechen.

Ein Arbeitsblatt über Gefühle

Wie durch meine Ausführungen oben hoffentlich klar geworden ist, lernen Kinder im Alltag und in einem langen Prozess über ihre Gefühle zu sprechen. Arbeitsblätter können hier (meiner Meinung nach) nur einen sehr geringen Beitrag leisten. Trotzdem habe ich dir auch heute wieder ein Arbeitsblatt vorbereitet, welches du dir gerne hier herunterladen kannst. Es eignet sich für Kinder, die bereits sehr viel über ihre Gefühle gelernt haben und sie gut benennen können. Ich wünsche dir viel Spaß damit!

Arbeitsblatt "Gefühle benennen und zeichnen"

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