Eine Fremdsprache zu erlernen, ist ein langwieriger Prozess. In der Schule lernen unsere Kinder Englisch, Französisch, Latein oder andere Sprachen über viele Jahre hinweg. Spätestens beim Schreiben der ersten Bewerbung kommt dann die Frage auf: Wie gut beherrsche ich die erlernte Sprache überhaupt? An dieser Stelle können die Sprachniveaustufen helfen.

Was sind die Sprachniveaustufen?

Die Sprachniveaus werden in sechs Stufen unterteilt, die die unterschiedlichen Kompetenzen beim Erlernen einer Fremdsprache verdeutlichen sollen. Auf diese Weise kann ein möglicher Arbeitgeber schnell und unkompliziert das Sprachniveau des jeweiligen Bewerbers einschätzen und mit dem Niveau anderer Bewerber vergleichen. Gleichzeitig können die Sprachniveaustufen dazu dienen, den Schülerinnen und Schülern vor Augen zu halten, welche Fortschritte und Lernerfolge sie beim Erlernen einer Fremdsprache bereits zu verzeichnen haben.

Die Sprachniveaus von A1 bis C2

Zunächst einmal lassen sich die Lernfortschritte in die drei großen Stufen „elementare Sprachanwendung“ (Kompetenzniveau A), „selbstständige Sprachanwendung“ (Kompetenzniveau B) und „kompetente Sprachverwendung“ (Kompetenzniveau C) unterteilen. Jede Stufe wird nun noch einmal in zwei Stufen unterteilt, um eine feinere Differenzierung zu ermöglichen.

A1

Auf der niedrigsten Stufe kannst du ganz einfache Sätze verstehen und selbstständig bilden. Du kannst dich zum Beispiel vorstellen und sagen, wo du wohnst. Auch kannst du Antworten auf einfache Fragen geben.

A2

Auf dieser Stufe kannst du dich bereits über viele relevante Dinge in deinem direkten Umfeld austauschen. Hierzu gehören zum Beispiel deine Familie, deine Arbeit, deine Ausbildung oder deine Umgebung. Auch kannst du problemlos einkaufen gehen. Einfache und routinemäßige Gespräche, in denen es um den direkten Austausch von Informationen geht, kannst du bewältigen.

B1

Häufig werden Fremdsprachen erlernt, um auch im Urlaub problemlos zurechtzukommen. Wenn du dich auf der Sprachniveaustufe B1 befindest, kannst du die meisten Situationen bewältigen, die dir auf Reisen begegnen. Außerdem kannst du einfach und zusammenhängend über dir vertraute Themen sprechen. Du kannst sowohl über Erfahrungen berichten als auch deine Pläne und Ansichten beschreiben.

B2

Auf dieser Stufe kannst du dich fließend mit Muttersprachlern unterhalten. Und das ohne größere Anstrengungen! Welch ein Meilenstein! Hast du ein Spezialgebiet, so ist es dir nun möglich auch Fachdiskussionen zu verstehen. Darüber hinaus kannst du dich mittlerweile über ein breites Themenspektrum austauschen.

C1

Nun kannst du auch anspruchsvolle und lange Texte verstehen. Es sollte dir keine Probleme mehr bereiten, die Fremdsprache im gesellschaftlichen wie im beruflichen Umfeld wirksam und flexibel einzusetzen. Du kannst dich klar, strukturiert und ausführlich zu den unterschiedlichsten Sachverhalten äußern. Auch zu komplexen Themen.

C2

Auf der höchsten Stufe kannst du praktisch alles mühelos verstehen. Egal ob es sich um geschriebene Texte oder gesprochene Worte handelt. Darüber hinaus kannst du dich auch bei komplexen Themen spontan, sehr flüssig und sehr genau ausdrücken.

Nachzulesen ist all dies im Gemeinsamen Europäischen Referenzrahmen für Sprachen sowie auf der dazugehörigen Webseite www.europaeischer-referenzrahmen.de.

Weiterführendes Material

Anhand der obigen Ausführungen ist es dir sicher möglich, deine Fremdsprachenkenntnisse bereits grob selbst einschätzen zu können. Um wirklich sicher gehen zu können, findest du im Internet eine Vielzahl an Online-Tests für die unterschiedlichsten Sprachen, die dir ebenfalls Anhaltspunkte für die richtige Einstufung geben können.

Zur Veranschaulichung der Sprachniveaustufen habe ich übrigens einen Bastelbogen erstellt. Das fertig gebastelte Ergebnis siehst du oben im Beitragsbild. Den Bastelbogen hierzu findest du auf Eduki in meinem Material „Bastelbogen Sprachniveaustufen von A1 bis C2“.

Des Weiteren könnte mein Blogartikel „Lernmotivation – Warum Kinder lernen (und warum sie ihre Vokabeln nicht lernen)“ interessant für dich sein, in dem es darum geht, warum wir Fremdsprachen lernen (wollen) und wie eine höhere Motivation zu besseren Lernergebnissen führen kann. Ich wünsche dir viel Spaß damit!

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